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Super Sail Sylt 30.06. bis 01.07.2012 (Bericht von Carsten Lange)

Argumente, die Regattaboss Holger Povel unvermittelt entkräftet – gutes Wetter sei bestellt, ein Boot findet sich und ein Vorschoter ist ohnehin kein Problem bei der schlagkräftigen Jugendabteilung des SCC. Nur eines, Melden musst Du gleich am Montag – die Planung ist für die Veranstalter einfach leichter, wenn alle rechtzeitig melden. Und was soll ich sagen, mit der Aussicht auf gutes Wetter hatte er mich ja in der Hand. Natürlich wurde sofort gemeldet und nach einer entspannten und wie immer ermäßigten Überfahrt mit dem Autozug hatte Hörnum auch gleich ein außergewöhnliches Naturschauspiel zu bieten. Gewitterwolken über den Nachbarinseln, intensive Farben an Land und auf dem Wasser, ein unvergleichlicher Anblick, den man wohl nur im Wattenmeer so genießen kann. Der Samstagmorgen empfing die Segler wie versprochen mit herrlichem Sonnenschein und 4 Windstärken – ideale Bedingungen für den Wiedereinstieg. Steuermannsbesprechung, auslaufen, starten – die Organisation an Land und auf dem Wasser stimmte. Nicht nötig zu erwähnen, dass der Kurs auch super gelegen hat. Erwähnenswert ist jedoch, dass dies im Tidengewässer vor Hörnum keine Selbstverständlichkeit ist und so hat die Crew auf dem Wasser alles gegeben, um den Kurs gegen die Unbilden von Natur und Technik zu verteidigen. Routiniert wurde die Tonne ersetzt, deren Anker plötzlich nicht mehr gehalten hatte, auch für eine Starttonne, die vom Gezeitenstrom einfach unter Wasser gezogen worden ist, wurde sofort Ersatz beschafft. Kurze Irritation entstand jedoch, als die vermisste Tonne plötzlich wieder auftauchte, weil der Strom nachgelassen hatte. Einfluss auf den Regattaverlauf hatte dies jedoch nicht. Und gesegelt wurde natürlich auch, dank der dreizehn Teilnehmer recht entspannt – nur eine Kollision war zu verzeichnen, aber die wurde sehr fair durch einen Bootstausch geregelt. So konnten die“ versenkten“ Merle Siebrecht und Laurids Bartling sofort wieder antreten. Und natürlich gab es auch einen für Tidengewässer obligatorischen Massenfrühstart, jeder kennt das irgendwie, völlig unvermittelt setzt der Gezeitenstrom ein und zack ist man über die Linie rüber. Die Regattaleitung beantwortete das wiederum souverän durch das obligatorische setzen einer Black Flag.

Nach drei durchaus anspruchsvollen Läufen, die wegen des abnehmenden Windes ohne Pause gefahren wurden, ging es mit guten Tagesergebnissen für die etwas leichteren Crews an den Strand. Dort bewirteten die Helfer des SCC die Segler lecker und reichlich. Abends wurde das Rahmenprogramm mit gegrilltem auf der Terrasse des Clubhauses fortgesetzt und später sorgte eine Liveband für Stimmung auf der „Beach Party“. Hier feierten Segler, Hörnumer und Touristen gemeinsam. Gerüchteweise auch noch lange nachdem die Band abgereist und das Lagerfeuer am Strand gelöscht gewesen ist bis in die frühen Morgenstunden. Auch am Sonntag hielt das Versprechen guten Wetters. Bei etwa 5 Bft. und einer etwas höheren Welle gab es allerdings deutlich mehr Arbeit auf dem Trampolin und es gab wieder drei Läufe am Stück. Die Vorteile auf der Regattabahn hatten sich naturgemäß auch etwas verschoben, von den leichteren Crews hin zu den Routiniers. Seglerisch dominierten jetzt die Sylter Jascha Netz und Robert Johannsen. Sie stammen aus der Jugend des SCC und ihnen lagen diese Bedingungen weit besser als die am Vortag. Letztlich sicherten sie sich auch den Gesamtsieg mit 10 Punkten aus 5 gewerteten Läufen. Den zweiten Platz belegten Frens und Jente Hovig aus den Niederlanden mit 12 Punkten, dritte wurden Merle Siebrecht und Laurids Bartling. Ach ja, vor der Siegerehrung gab es natürlich wieder reichlich Gelegenheit die verlorene Energie wieder aufzufüllen – Suppe, Lasagne, Hähnchen. Kurz gesagt blieben mal wieder keine Wünsche offen und an diesem kühlen Julinachmittag erinnere ich mich gern das herrliche Segelrevier vor Sylt. Mit der Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr ein paar mehr Teilnehmer zusammen bekommen. Möglicherweise wird es dann etwas enger auf der Bahn, aber die Wahrscheinlichkeit im ersten Lauf 5. zu werden ist dann auch nicht so groß. Carsten Lange

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