Wer an Sylt denkt, denkt an Strand, Sonne und Wind. Wir hatten von allem reichlich. Am Samstag zog eine Front über Sylt durch, dadurch hatten wir vom Wind mehr als reichlich. Die Sonne wurde immer mal wieder von kurzen Schauern verdrängt. Die Temperaturen waren akzeptabel, wenn auch nicht eines Sommers auf Sylt würdig.
Angekündigt für Samstag war der Durchzug einer Front mit Wind in Böen bis 50 Knoten und Wellen bis knapp an 3 Meter am frühen Nachmittag. Um die Gefahren einer Halbwindjagd durch diese unkalkulierbaren Bedingungen zu vermeiden, wurde aus dem Langschlag von Hörnum nach List, der dieses Jahr zum 23. Mal stattfand, eine Halbwindhatz zwischen den Inseln.; vom Kurrrs und Wind nicht weniger aufregend als an Sylt vorbei jedoch mit deutlich weniger Welle.
Nach dem obligatorischen Strandstart, alle 30 Sekunden starten 2 Boote, Kurs Süd zur grünen Fahrwassertonne 9 direkt vor den Seehundbänken. Von dort ging es zurück durch ein Gate vor dem Vereinsheim für eine Zwischenzeit. Danach weiter nord rund um eine schwarze Schute, die vor Rantum liegt, und zurück zum Ziel am Vereinsheim.
Dass die Zwischenzeit eine blendende Idee und das Liegen des schwarzen Kahns durchaus wörtlich gemeint war, haben die führenden hc16 crews erfahren. Wieder Holger: „Wenn die Schwerter knapp 30 cm gezogen werden, sollten auch die Schwert-Cats problemlos durchkommen.“ Mag wohl sein, lieber Holger; setzt aber Hochwasser voraus. Gestartet wurde bei Ebbe, durch den veritablen Wind waren die Segler aber bereits nach weniger als einer Stunde und damit vor dem Wasser in Rantum, wo die Schute weithin trocken lag.
Einige haben dann versucht ihre Boote um die Bahnmarke zu ziehen(hc16 Segler sind halt doch die Härtesten), haben in Ermangelung von Strandtrolleys dann aber doch bereits nach wenigen hundert Metern abgebrochen. Das Rennen wurde abgebrochen, die Boote, die noch nicht durch das erste Gate waren, direkt in Hörnum behalten, die anderen von den Sicherungsbooten Heim geschickt.
Überschattet wurde der erste Regattatag von einem Unfall, bei dem sich eine Seglerin schwer an der Hand verletzt hat; auf diesem Weg die besten Wünsche. Abends ist die obligatorische Beachparty dann auch entsprechend ruhig verlaufen.
Am zweiten Tag ähnliche Bedingungen, aber mit etwas moderaterem Wind, der gegen Ende der Wettfahrt deutlich abnahm. Trotzdem hat sich die Regattaleitung für eine Wiederholung des Vortagskurses entschieden, ihn aber etwas modifiziert. Der Kurs Hörnum Seehundbank wurde zweimal gesegelt.
Holger Povel mit Vorschoterin Melanie Heuser, am ersten Tag auf einen aussichtreichen 2. Platz gesegelt, mussten kurz nach dem Start mit Materialschaden aufgeben und haben dadurch im Endklassement mit dem 17. Platz vorlieb nehmen müssen.
Wegen der idealen Halbwindverhältnisse sind alle Genacker in der Trompete geblieben. Allein am zweiten Tag versuchte Frank Bruhn, mit Sohn Simon auf einem fx-one unterwegs, durch Inkaufnahme einer Längeren Streck seinen Genacker zum Einsatz zu bringen. Folglich konnten die hc16, dank der günstigeren Verrechnung ohne Spi , sieben der vorderen zehn Plätze für sich beanspruchen.
Am Ende musste sich Vorjahressieger Steve Rumpf, dieses Jahr mit Ann-Kristin Götz an der Vorschot, dem hervorragend gesegelten Duo Jascha Netz und Dennis Raschke geschlagen geben. Auf Platz drei folgte das Gespann Marcel Netz und Karoline Berndt.
Nächstes Jahr werden die 60 sm vom 17.-18. Juli wieder vor Hörnum ausgetragen, dann bereits ein Vierteljahrhundert lang. Und egal wie die Verhältnisse sein werden, die Mischung aus gutem Sport unter anspruchsvollen Bedingungen gemischt mit perfekter Beachparty und eigentlich immer sonnigem Wetter machen es unvergleichlich und eine Teilnahme zwingend erforderlich.
Deswegen sei zum Schlussnoch einmal dem gesamten, äußerst engagierten Team des SCC um Holger Povel herzlich gedankt für diese tolle Veranstaltung. Bis kommendes Jahr!
Carsten Jäkel
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