Auch dieses Jahr hat der SCC Sylt zum Cat Festival nach Hörnum auf Sylt eingeladen.
Nach einem normalen Arbeitstag haben wir uns am Mittwoch bzw. Donnerstagabend auf den Weg gemacht. 7 Teams aus dem Westen wollen die Nordsee unsicher machen. Dabei sind 3 Teams des SCLM vom Laacher See, 1 Team des RSCZ vom Zülpicher See und 3 Teams vom BHS ohne See. Rund um Flensburg haben wir die 1. Nacht verbracht, um dann am Freitagmorgen nach Römo aufzubrechen und auf der Fähre erstmal ordentlich Seeluft zu schnuppern. Einige haben auch auf dem Autozug erstmal die Zugluft genossen. Dank den Sponsoren RDC der blaue Autozug und der Syltfähre konnte die Überfahrt auch kostengünstig gestaltet werden.
Im Vorfeld haben wir eine kleine Whats App Gruppe angelegt und uns bereits bei der Anfahrt auf das Festival eingestimmt.
Irgendwie war das Karibik Wetter aber hier noch kaputt. 😊
Bei der Ankunft am Hafen haben uns die Clubmitglieder mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut gemacht. Die Trailer durften wieder auf den Mehrzweckplatz am Badestrand und der neue Stellplatz für Wohnmobile war vor dem Campingplatz neben dem Womostellplatz am Weststrand. Für unsere mitgereisten Nichtsegler eine gute Möglichkeit den Weststrand zu genießen, oder für uns abends nach dem Segeln noch ne Runde zu plantschen.
Bevor es zum Stellplatz ging, durften wir erstmal die Boote auf den Strand bringen und ordentlich anbinden. Hier war Frauenpower gefragt, Paulina hat sich mächtig mit Schüppe ins Zeug gelegt. Danach zum Stellplatz und dort die neue Lage checken und häuslich einrichten. Hier nochmals vielen Dank an die Gemeinde Hörnum, die uns diese Möglichkeit eingeräumt hat.
Bereits am Freitagabend hat das Küchenteam Heike und Stefan zum Essen eingeladen und auch über die folgenden Tage haben die beiden uns kulinarisch verwöhnt. So beginnt ein gelungener Segelurlaub auf Sylt.
Am Samstag hieß es dann Segel hoch zur Regatta im Wattenmeer. Bei bestem Wetter und wenig Wind war dann auch Warten angesagt. Im Wattenmeer zu segeln, bedarf einer guten Vorbereitung, denn die Strömung spielt nach Ihren eigenen Regeln und fragt nicht, ob Wind da ist. Somit hieß es dann warten bis Wettfahrtleiter Thomas zum finalen Abbruch für den Samstag die Startverschiebung auf den Sonntag gezogen hat.
So dann, alle Segel wieder in die Kisten und erstmal zum Abendessen schön machen. Am Clubhaus haben wir dann bei guter Laune und einem schönen Sommerabend den Tag ausklingen lassen.
Am Sonntagmorgen war dann auch Wind und wir konnten planmäßig starten. Wo ist nur die beste Position um von der Strömung nicht zu sehr vertrieben zu werden.
Auf dem Dreieckskurs zwischen Amrum Föhr und Sylt konnten wir dann 4 spannende
Wettfahrten segeln. Florian und Ramona waren doch immer wieder einen Tick schneller als Paulina und ich. Markus und Claudia und Dirk und Linus kamen noch nicht so richtig in Fahrt, wobei es für Dirk und Linus die erste gemeinsame Nordsee Erfahrung war. Dirk war im ersten Lauf leider zu spät nach dem ersten im Ziel und beim zweiten Laufen hatte er Pech und konnte den Lauf nicht zu Ende segeln. Aber unser gemeinsamer Segelurlaub war ja gerade erst angefangen.
Die weiteste Anreise hatten Karsten und Nicole auf sich genommen.
Sie sind extra aus den USA angereist, um am Cat Festival dabei zu sein. Sie haben dafür Ihre Amerika Durchquerung unterbrochen.
Auch zwei Ihrer Kinder, Laura und Florian waren zur Unterstützung dabei. Laura ist mit Robert auf dem Top CAT gesegelt und Florian war mit der DLRG zu unserer Absicherung auf dem Wasser.
Die Lokalmatadoren waren in Ihrem Element und konnten uns Ihre Heckspiegel zeigen. Stevie hat sich vor Flo geschoben und Hendrik fuhr mir vor die Nase. Sie konnten all Ihre Erfahrung im Wattenmeer nutzen, um sich entsprechend zu platzieren.
In der offenen Klasse kam jeder Teilnehmer aufs Podest, denn es waren leider nur 2 Starter.
Platz eins sicherten sich Robert und Laura. Platz 2 ging an Alexander mit seiner Tochter Paula die erstmalig mit Ihrem Tornado dabei waren.
Unsere Teams vom Laacher See sind dann erst ab Montag zum Segeln gekommen und haben sich langsam an das Wattenmeer herangetastet.
Für Claus war es eine besondere Freude, denn Holger hatte das alte Boot von Claus vom Laacher See nach Sylt mitgebracht.
Einige sind dann unter Motorbootbegleitung von Daniel zu den Seehundsbänken gesegelt. Dort konnte man in ruhiger Entfernung die Seehunde bewundern. Einige von ihnen waren so neugierig auf die bunten Segel und haben uns ein Stück begleitet und sind dann vor oder hinter uns immer mal wieder aufgetaucht.
Am Dienstag war der Wind dann leider wieder weg und es war Radfahren und Schwimmen angesagt. Das für Dienstag und Mittwoch geplante Training mit Helge Sach konnte so leider nur am Mittwoch stattfinden. Am Mittwoch hatte Helge dank der Deutschen Bahn auch noch eine Verspätung und so war die Zeit zum Trainieren sehr begrenzt, da Helge am späten Nachmittag schon wieder zurück mußte. Helge legte einen langen Kurs aus, um uns auf der Bahn mit dem Motorboot zu begleiten und uns Tipps zu geben. Für ein Nachgespräch war aber Abends leider keine Zeit mehr.
Dafür gab es am Mittwoch das Muschelessen am Club. Sylter Muscheln all you can eat. Ein wirklich gelungener Abend mit Live Musik und Party am Strand
Am Donnerstag haben wir dann einen Ausflug ins Wattenmeer zu Tonne 26a gemacht. Hier hat uns Daniel mit seinem Tri begleitet und an der Wendemarke das mobile Kiosk für uns eröffnet. Leider haben wir auf dem Weg nur einen Seehund gesehen.
Am Freitag kam der Wind dann erst zum Nachmittag und unsere Nichtsegler Doris und Nicole wollten doch auch gern mal zur Seehundsbank. So haben wir den milden Wind und die schöne Sonne für einen erneuten Ausflug zu den Seehundsbänken genutzt. Da die See recht ruhig war konnte man auch gute Fotos mit dem Tele generieren.
Der Samstag stand dann wieder ganz unter dem Motto 60 Seemeilen vor Sylt. Die Frage war nur ob es raus auf die Nordsee geht oder wir im Wattenmeer bleiben müssen. Wettfahrtleiter Thomas hat uns dann den Kurs auf der Karte gezeigt und es ging raus auf die Nordsee. Das erste Highlight war der Le-Mans-Start bei dem die Boote am Strand liegen und die Segler an einer langen Startlinie am Strand stehen und auf das Startsignal warten. Beim Start rennt jeder zu seinem Boot, schiebt es ins Wasser und versucht möglichst schnell freien Wind zu bekommen.
Bei mäßigem Südwind sind wir dann vor dem Südwind rauf bis zur von Regattaleiter Thomas auf Höhe der Buhne 16 zwischen Kampen und List ausgebrachten Halsentonne gesegelt und dann auf der Kreuz wieder zurück. Hier konnte man die langen Wellen der Nordsee nutzen und diese mal wunderbar runtersurfen. Vor Westerland lagen dann auch schon Wendemarken, aber die waren noch nicht für uns, sondern für die dort stattfindende WM der Wingsurfer. Nur irgendwie war dort gerade nichts los, so dass wir durch das Feld durchsegeln konnten. An unserer Wendemarke wurde es nochmal eng, denn über den langen Kurs konnten einige von hinten wieder aufholen. Bei der anschließenden Kreuz haben wir uns mit Flo und Ramona gebattelt. Meist lagen sie vor Paulina und mir.Als der Wind dann nachließ, um später wieder zu kommen, konnten wir diesen Wind auf dem letzten Wegstück für uns nutzen.
Auch Dirk und Linus konnten die lange Strecke nutzen um sich gegen die anderen Teams nach vorne zu segeln. Das Ziel war dann eine Boje vorm Strand und eine Flagge auf dem Strand. Diese galt es von der richtigen Seite zu durchfahren, was in der Vergangenheit auch schonmal nicht bei jedem funktioniert hat. Insgesamt 44 Seemeilen gesegelte Strecke lagen nun hinter uns.
Abends gab es wieder ein wunderbares Abendessen von Heike und Stefan. Diese Versorgung war sehr gelungen. Sollte jemand nicht satt geworden sein, konnte er auf dem Hafenfest von Hörnum weiter schlemmen.
Für uns war nach dem langen Segeltag eigentlich Entspannung angesagt. Doch Coco suchte noch jemanden, der mit ihr ein Boot von Wenningstedt zurück segelt. Da ich noch im Trockenanzug war, habe ich spontan zugesagt. Das Boot mußte von Wennigstedt nach Westerland gebracht werden um dort mit dem Trailer abgeholt werden zu können. Da Cocos Trailer nun auch noch zugeparkt war, habe ich unseren Trailer freigemacht und dann haben Klaus und Lili uns nach Wennigstedt gebracht. Dort stand der Cat am Strand und Coco und ich sind dann zum Boot runter an den Strand. Klaus und Lili haben ihre Abenteuerreise nach Westerland angetreten, um dort irgendwie durch die Security an den Strand zu kommen.
Coco und ich wollten dann das Boot segelklar machen und haben das Großsegel abgerollt und nach einer Großschot gesucht . Die Fockschot war da, aber keine Großschot. Und was nun? Kurzes Telefonat mit Klaus, der schon fast in Westerland war und die Entscheidung war gefallen. Heute segeln wir ohne Großschot. Achja eine Cunningham war auch nicht mehr am Boot. Diese war zusammen mit der Großschot shon sicher wieder Zuhause.
Coco und ich haben uns geeinigt die Fockschot wie gewohnt zu verwenden und die Aufrichtleine als Schotersatz zu nutzen. So mal Segeln ohne 6 fach Übersetzung. Mit halbem Wind konnten wir dann nach Westerland segeln und dort das Boot schnell auf den Trailer packen. Klaus berichtete uns, dass es nicht so leicht war mit dem Trailer an den Strand zu kommen. Wenn der Cat doch gerettet werden muß, sei das doch ein Fall für die Seenotrettung. Was in unserem Fall bestimmt kein Fall für die Seenotrettung war. Wir hatten noch jede Menge Spaß dabei.
So nun war es dunkel und höchste Zeit für eine Dusche. Das Höhenfeuerwerk habe ich aber leider in der Dusche verpasst.
Am Sonntagmorgen war der Wind leider schon wieder weg und wir mußten warten ob es noch ein Hauch von Wind zu uns schaffen wird. Diese Hoffnung mußten wir dann doch leider begraben. So konnten wir ganz in Ruhe die Boote abbauen, abspülen und verpacken. Nur irgendwie ist bei Verpacken meine Schot am Club liegengeblieben, die Margit und Marcel dann später an mich zurückgeschickt haben. Nochmals vielen Dank dafür.
Unsere Rückreise am Montag war dann ganz entspannt.
Wir kommen wieder gern zu euch auf die Insel.
Vielen Dank an alle, die dieses tolle Event möglich machen.
Lieben Gruß
Clemens Dieckmann
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